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Büro, Homeoffice oder Hybrid – Wie sieht das Arbeitsmodell der Zukunft aus?

Seit fast eineinhalb Jahren befinden sich viele von uns ganz oder teilweise im Homeoffice. Das Leben und Arbeiten unter dem selben Dach hat Vorteile, aber auch einige Nachteile mit sich gebracht.

Gina Bialas

Homeoffice vor Corona

Spulen wir ein bisschen zurück:

Homeoffice ist kein neues Modell, welches in der Pandemie erfunden wurde. Tatsächlich reicht die Geschichte der Heimarbeit weit zurück. Bereits im späten Mittelalter haben Arbeitskräfte von zuhause aus, meist mit eigenen Werkzeugen, Rohstoffe zu Produkten, beispielsweise Webwaren verarbeitet.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Heimarbeit in der Schweizer Textil- und Uhrenindustrie sogar die häufigste Produktionsform.

Dann kam die Industrialisierung. Mit dem Bau von Maschinen wurde die Fabrikarbeit populärer. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen Frauen wieder mehr und mehr die Rolle der "Hausfrau" und Mutter ein. Die Heimarbeit wurde somit nur noch zu einer Nebenbeschäftigung, meist für verheiratete Frauen.

Das Homeoffice-Modell, wie wir es bis vor zwei Jahren kannten, war eine attraktive Zusatzleistung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, welche vorwiegend von modernen Unternehmen angeboten wurde. Die Idee dahinter: Mitarbeitende sparen sich an Homeoffice-Tagen die Fahrtzeit, dadurch entsteht weniger Berufsverkehr und eine ausgewogenere Work-Life-Balance, die für Zufriedenheit sowie für Effizienz sorgt. Zudem werden Kosten im Büro gespart.

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb nicht jedes Unternehmen diese Zusatzleistung anbieten konnte/wollte. Unter anderem: fehlende Peripherie, wie Laptops; Arbeitsstellen, die Anwesenheit erfordern; Angst vor Veränderung der Firmenkultur und in einigen Fällen auch der Verlust der Kontrolle über das Personal.

Dann kam alles anders

Als die Homeoffice-Pflicht im März 2020 in der Schweiz eingeführt wurde, mussten genau diese Punkte, die gegen das Homeoffice sprachen, angegangen werden. Lieferverzögerungen, die Kosten für neue Arbeitsgeräte und die kurzfristig erzwungene Digitalisierung waren eine grosse Herausforderung für viele Unternehmen.

Auch für die Mitarbeitenden war die Situation nicht immer optimal. Manche Wohnsituationen erschwerten das konzentrierte Arbeiten. Eltern, deren Kinder nicht in die Kita oder Schule gehen konnten, waren so nicht nur Arbeitnehmende/Arbeitgebende, sondern auch Lehr- und Aufsichtspersonen. Onlinemeetings wurden von Katzen, die auf die Tastatur springen oder kreischendem Nachwuchs aus dem Zimmer nebenan unterbrochen. Wo beim einen Zuhause Lärm für Ablenkung sorgte, wurden Menschen, die alleine wohnten und neu auch alleine arbeiten mussten, isoliert, da Kontakte auf oder nach der Arbeit sehr eingeschränkt waren.

Für die Mehrheit der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden war es nicht leicht, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.

Doch wie sieht die Zukunft aus?

Mit dieser Frage setzen sich derzeit viele Unternehmen auseinander.

Mittlerweile hat sich die Lage bei uns in vieler Hinsicht wieder etwas stabilisiert. Manche Unternehmen streben die Rückkehr der Mitarbeitenden ins Büro an, andere halten sich weiterhin an die Homeoffice-Empfehlung des Bundes und einige überlassen die Wahl des Arbeitsplatzes ihren Mitarbeitenden.

Auch das Grossunternehmen Google liebäugelt mit einem flexiblen Arbeitsmodell, wie die New York Times berichtet.

Vitra, Schweizer Hersteller für Designmöbel, hat das Thema Büro nochmals ganz neu überdacht, mit dem Club Office Modell. Das Büro unterteilt sich in verschiedene Arbeitsumgebungen (Aussenbereich, Einzelbüro, Meetingraum etc.) und soll so für eine flexiblere Zusammenarbeit im Büro sorgen.

Um eine Entscheidung zu treffen, wie es im eigenen Unternehmen zukünftig aussehen soll, empfiehlt es sich, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfragen.

Aus Sicht der Arbeitnehmer gibt es zu diesem Thema diverse Studien. Laut der Studie von Accenture wünschen sich 83% der 9,326 befragten Mitarbeitenden aus Australien, Brasilien, Kanada, China, Japan, Singapur, Schweden, Grossbritannien, USA und unseren Nachbarländern Frankreich und Deutschland ein hybrides Arbeitsmodell, also eine Mischung aus Büro und mobilem Arbeiten.

Beim Arbeitsmodell gibt es kein "One Size Fits All" – oder vielleicht doch?

Das Hybrid Modell

Nicht jede Mitarbeiterin wird Vollzeit im Homeoffice arbeiten können. Nicht jeder Mitarbeiter wird den ganzen Tag im Büro verbringen wollen. Persönliche und arbeitsbezogene Faktoren spielen hierbei eine enorme Rolle. Die Zeiten haben sich geändert und es ist wichtig, dass der zukünftige Arbeitsort individuell angeschaut wird.

Wie können Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Wiedereinstieg in die berufliche Normalität erleichtern? Könnte die Zukunft des Arbeitsortes aus einem Hybrid aus Büro und Homeoffice/mobilem Arbeiten bestehen?


Tipp für die Erfassung von Homeoffice-Tagen in hakuna

Übrigens: Um eine bessere Übersicht über Homeoffice-Tage der Mitarbeitenden zu haben, kann im hakuna Kalender eine Absenz "Homeoffice" hinterlegt werden. So lässt sich auf einen Blick erkennen, wer sich wann im Homeoffice befindet.

Apropos hakuna

Bei hakuna setzen wir komplett auf eine freie Arbeitsplatzwahl innerhalb der Schweiz. Damit das so reibungslos wie möglich funktioniert, nutzen wir einen internen Chat als Kommunikationsmittel, besprechen uns regelmässig in einem Videomeeting und treffen uns ab und zu. Der persönliche Austausch hilft sich gegenseitig noch besser zu verstehen und auch das Befinden der Mitarbeitenden lässt sich so eher erkennen.

Für mich bedeutet das Arbeiten von zuhause aus mehr Freiheit und Flexibilität. Ich habe mehr Zeit für mich und meine Familie. Auch geniesse ich es in meiner Mittagspause etwas kochen zu können oder zwischendurch mal einen Spaziergang mit meinem Hund einzulegen. Der profitiert wohl am meisten vom Homeoffice, so ist er wenig alleine, bekommt regelmässig Streicheleinheiten und das ein oder andere Leckerli zwischendurch.

Auch aus Firmensicht ist diese Regelung praktisch. Wir haben kein Büro, welches unterhalten werden muss. Gemeinsame Treffen können wir an unterschiedlichen Standorten planen.

Damit das Modell Homeoffice aber funktioniert, ist gegenseitiges Vertrauen wichtig. Eine gute interne Kommunikation und Transparenz sind der Schlüssel zum Erfolg.

Fazit

Homeoffice ist für mich in vieler Hinsicht ein Luxus, aber nicht alle können davon profitieren oder das Homeoffice gleichermassen geniessen. Denken wir zurück an die Studie zu den Bedürfnissen der Arbeitnehmer, ist die reine Büroarbeit nicht mehr erwünscht. Es sind Flexibilität, Mitspracherecht und individuelle Lösungen gefordert. Ist dies die Chance, das Arbeitsleben gemeinsam zu überdenken und zu verbessern?

Falls Sie Ihre Sichtweise oder Feedback zum Thema mit uns teilen möchten, würden wir uns auf eine Nachricht an hallo@hakuna.ch sehr freuen.

Quellen

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