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Pausen bei der Arbeit: Wieso sie so wichtig sind

Wieso Arbeitspausen wichtig sind und was passieren kann, wenn Ihre Mitarbeitenden sie nicht einhalten.

Gina Bialas

Pausen – ein wichtiges Mittel gegen Stress

Stellen wir uns vor:

Schnell noch das Protokoll vom letzten Meeting fertigstellen, noch zwei, drei E-Mails beantworten – uff, jetzt klingelt auch noch das Telefon! – und auf dem Bildschirm erscheint bereits das Kalender-Pop-up für den nächsten Kundentermin. Zeit für eine Pause? Unmöglich...

Dieses Gefühl kennen wir doch alle. Aber genau dann, wenn man unter Strom steht, wäre eine Pause ein wichtiges Mittel, um dem Stress entgegenzuwirken und Langzeitfolgen, wie Burn-outs und physische Leiden zu vermeiden, was auch diverse Studien belegen. Daher sollten sie unbedingt in den Arbeitsalltag miteingeplant werden.

Dabei muss es nicht immer eine längere Pause sein...

Mikropausen – kurze Arbeitsunterbrechungen, die die Produktivität steigern

Bei Mikropausen handelt es sich um kleine Arbeitsunterbrechungen, die dafür sorgen sollen, dass man sich wieder besser auf die Arbeit konzentrieren kann. Vermutlich kennen auch Sie es, wenn man sich in seine Arbeit so vertieft, dass man irgendwann an den Punkt gelangt, wo man nicht mehr vorankommt. Ganz nach der Redewendung: "Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen". In einem solchen Szenario kann es helfen, wenn Sie kurz aufstehen, sich strecken oder zum Wasserspender laufen und sich ein Glas zu trinken holen, kurz durchatmen und sich dann wieder zurück an die Arbeit begeben. Diese Art von Pausen dauern meist unter 5 Minuten und werden von vielen Arbeitgebern und Firmen toleriert und sogar befürwortet.

Hier ein kleines Experiment: Der Troxler-Effekt

Fokussieren Sie das Kreuz in der Mitte des Bildes für mindestens 10 Sekunden. Sie werden feststellen, dass sich die Farben zu einem Grauton vermischen.

Der Troxler-Effekt - Gausssches Farbrauschen

Ähnlich wie beim Troxler-Effekt kann es uns ergehen, wenn wir bei der Arbeit zu sehr auf eine Sache fokussiert sind. Wir verlieren den Überblick auf das Gesamtbild. Bei unserem Experiment genügt ein kurzes Blinzeln, um die Farben wieder wahrzunehmen. Bei der Arbeit helfen uns bereits kurze Pausen, um unsere Aufgaben besser auszuführen. Ohne sie können wichtige Details untergehen oder sogar Fehler entstehen. Dies haben Forscher in der Studie "Brief diversions vastly improve focus" herausgefunden.

Von Pastelltönen kommen wir nun wieder zu schwarz auf weiss. Schauen wir uns die rechtliche Situation von Pausen an:

Was kann passieren, wenn Pausen nicht eingehalten werden?

Neben möglichen gesundheitlichen Schäden, kann es auch aus rechtlicher Sicht negative Folgen haben, wenn Pausen nicht eingehalten werden.

Es ist wichtig, dass Pausen bei der Arbeitszeiterfassung nachvollziehbar sind. Wird die gesetzlich vorgeschriebene Pausenzeit nicht eingehalten, dann ist dies ein Verstoss gegen das Arbeitsgesetz. Die Verantwortung, ob Pausen eingehalten werden oder nicht, liegt aus rechtlicher Sicht beim Arbeitgeber. Es ist unwahrscheinlich, dass beim einmaligen Nichteinhalten von Pausen das Arbeitsinspektorat bei Ihnen anklopft. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass Sie bei einem Verstoss gegen das Arbeitsgesetz beim Arbeitsinspektorat gemeldet werden können, was in einer Untersuchung und je nach Verstoss sogar in einer Geldstrafe resultieren könnte.


Schon gewusst? Um zu prüfen, ob Ihre Mitarbeitenden ihre Pausen regelmässig nehmen, verfügt hakuna über einen Life-Work-Balance-Monitor. Damit können die gesetzlichen Vorgaben abgebildet oder betriebliche Vorgaben eingegeben werden. Mit diesem Monitor kann jederzeit mithilfe eines Ampelsystems und mit Balkendiagrammen eingesehen werden, ob Mitarbeitende zu viel arbeiten, nicht genügend Pause machen oder ihre Ferien noch nicht eingetragen haben.

Life-Work-Balance Ampelsystem
Life-Work-Balance Details

Wie lange muss man Pause machen?

Die Dauer von Pausen ist gesetzlich vorgegeben.

Folgende Mindestpausen sind im Arbeitsgesetz definiert:

  • bei mehr als 5.5 Arbeitsstunden: 15 Minuten Pause

  • bei mehr als 7 Arbeitsstunden: 30 Minuten Pause

  • bei mehr als 9 Arbeitsstunden: 60 Minuten Pause

In unserem Blogpost “Pausenregelung in der Schweiz (inkl. Rechner)” finden Sie weitere Informationen zum Thema und einen Pausenrechner, mit dem Sie ausrechnen können, was die Mindestdauer der täglich vorgeschriebenen Pausen für Sie und Ihre Mitarbeitenden ist.

Kann der Arbeitgeber bestimmen, wann Mitarbeitende Pause machen?

Ja, laut Gesetz darf ein Arbeitgeber bestimmen, wann Mitarbeitende ihre Pause nehmen sollen. Ob das notwendig oder sinnvoll ist, kann jedes Unternehmen selbst abwägen. Eine strikte Vorgabe von Pausenzeiten ist in moderneren Unternehmen eher unüblich. Was ein Arbeitgeber nicht bestimmen kann, ist, was der Mitarbeitende während der Pause zu machen hat. Planen Sie ein gemeinsames Mittagessen sollte dieses auf Freiwilligenbasis beruhen, ansonsten ist diese Pause als Arbeitszeit anzurechnen.

Was ist der Unterschied zwischen Pause und Ruhezeit?

Eine Pause dient zur Unterbrechung der Arbeit, um sich zu erholen, etwas zu essen, oder private Dinge erledigen zu können. Die Ruhezeit dagegen entspricht der Dauer vom Ende eines Arbeitstages bis zum Beginn des nächsten Arbeitstages. In dieser Zeit sollte nicht gearbeitet werden. Auch dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Die tägliche Ruhezeit muss mindestens 11 Stunden betragen. Einmal pro Woche darf diese Zeit vom Arbeitgeber auf 8 Stunden reduziert werden.

Tipps, um Ihre Mitarbeitenden zum Pausieren zu motivieren und Pausen sinnvoll zu gestalten

Als Führungskraft oder Personalverantwortliche ist es Ihre Aufgabe, sich um das Wohl Ihrer Mitarbeitenden zu kümmern. Bei Mittagspausen mit dem Pausenbrot vor dem PC, ständigem "Durcharbeiten" oder Nonstop-Gesprächen über das Geschäft während der Pausenzeit sollten Ihre Alarmglocken läuten.

Um Ihren Mitarbeitenden zu einer sinnvollen Pause zu verhelfen, gibt es viele Möglichkeiten. Sie können beispielsweise im Büro gesunde Snacks, eine Kaffeemaschine oder Tee für einen kurzen Kaffeeklatsch zwischendurch zur Verfügung stellen. Das fördert den Teamgeist und das “Wir-Gefühl” unter den Mitarbeitenden. Eine weitere Idee wäre es, einen Raum zu organisieren, wo Mitarbeitende sich zum Meditieren oder für eine gemeinsame Runde Yoga treffen können.

Eine tolle Anleitung für effektives Pausenyoga können Sie auf der Seite von Freshjobs nachlesen: Pausenyoga zur Prävention von Rückenschmerzen

Sinnvolle Pausen sollten nicht direkt mit der Arbeit zusammenhängen, möglichst vom Schreibtisch entfernt und im besten Fall an der frischen Luft sein oder zumindest für einen klaren Kopf sorgen.

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